Um die Zielgruppe Tweens mit weiterer lateinamerikanischer Serienware zu beglücken, holen Senderchef Lars Wagner und Programmchef Ralf Gerhardt „Soy Luna“ zum deutschen Disney Channel. Im Advent steht ein ganzer Tag voller „Lieblingsfilme“ an.

Auf der aktuellen Vermarktungstour für den Disney Channel müssen sich Senderchef Lars Wagner und Programmchef Ralf Gerhardt von manchem Mediaplaner nach der vorübergehenden Quotendelle im Sommer fragen lassen. 8,4 Prozent Marktanteil in der Daytime bei den 3- bis 13-Jährigen markierten im August zur Schulferienzeit im Süden einen Tiefpunkt.

Inzwischen können die beiden Disney-Manager darüber lächeln. Immerhin zeichnet sich im September-Trend mit starken 10,2 Prozent ein neuer Rekord ab. So soll es in der nächsten Saison weitergehen. Wagner gibt gegenüber den Agenturen „double-digit growth“ als Ziel aus. „Für die kommende Saison haben wir wieder hochattraktive Filme, Serien und Eigenproduktionen in der Pipeline und sind so bestens für weiteres Wachstum aufgestellt“, sagt der Vice President & General Manager.

Neben der zweiten Staffel der in Deutschland von der UFA Fiction eigenproduzierten Serie „Binny und der Geist“ – zu sehen ab April 2016 in der Daytime – hat Programmchef Gerhardt sowohl im US-Markt als auch in Europa Nachschub für den Disney Channel eingekauft. Den Riesenerfolg des Telenovela-Hits „Violetta“ möchte er nächstes Jahr mit einer zweiten Telenovela für die Zielgruppe Tweens ausbauen: „Soy Luna“ mit der mexikanischen Schauspielerin Karol Sevilla in der Titelrolle wird gerade vom Disney Channel Latin America in Zusammenarbeit mit Disney Europa, Middle East & Africa gedreht.

Im Sitcom-Segment wird die Erfolgsserie „Jessie“ mit dem Spin-off „Camp Kikiwaka“ und dem neuen Format „Best Friends Whenever“ um zwei zeitreisende Freundinnen angereichert. Bei den Animationsserien setzt Gerhardt vor allem auf „Star gegen die Mächte des Bösen“, den bislang erfolgreichsten Zeichentrick-Neustart beim amerikanischen Disney XD. Eine außerirdische Prinzessin im Exil auf der Erde wird darin nicht nur von Monstern verfolgt, sondern muss auch mit Menschen – insbesondere Jungs – klarkommen. Ebenfalls aus den USA kommt „Miles von morgen“, aus Frankreich die Superhelden-Serie „Miraculous – Ladybug & Chat Noir“. An solchen europäischen Koproduktionen will sich der deutsche Disney Channel ab sofort stärker beteiligen. Konkrete Projekte sollen nächste Woche auf der Mipcom in Cannes vorgestellt werden.

In der Primetime, wo der Disney Channel die Zielgruppe 14-49 mit Schwerpunkt Frauen anspricht, zeigen sich Wagner und Gerhardt mit der Entwicklung zufrieden. „Hier performt der Sender in diesem Jahr im Durchschnitt an jedem Wochentag über den Vorjahreswerten“, so Programmchef Gerhardt. Besonders gut läuft es mit Marktanteilen zwischen 1,1 und 1,3 Prozent am Donnerstag, Freitag und Samstag, wenn Disney ab 20.15 Uhr unter dem Label „Lieblingsfilme“ auf Klassiker und Erstausstrahlungen setzt. Für November und Dezember stehen „Arielle, die Meerjungfrau“ – erstmals in der deutschen Originalsprachversion im Free-TV – sowie „Cinderella“, „Der Glöckner von Notre-Dame“, „Findet Nemo“, „Küss den Frosch“ oder „Aladdin“ auf dem Programm.

Ein ganzer „Lieblingsfilmtag“ steigt am vierten Advent. Dann räumt der Disney Channel ausnahmsweise alle Serien raus und macht von früh bis spät Platz für Filme von „Winnie Puuh – Honigsüße Weihnachtszeit“ über „Rapunzel – Neu verföhnt“ und „Duell der Magier“ bis hin zu „High School Musical“. Unter den Realfilmen am Donnerstagabend finden sich in der Vorweihnachtszeit „Der Pferdeflüsterer“, „Ella verflixt & zauberhaft“ oder „Free Willy 2“, im neuen Jahr „Der Club der toten Dichter“, „Vater der Braut“ oder „Mitten ins Herz – Ein Song für Dich“.

Neben neuen Staffeln der Primetime-Serien „Switched at Birth“, „Chasing Life“ und „The Fosters“ starten 2016 neu am Montag die MTV-Serie „Finding Carter“ und der Zeitreise-in-die-90er-Stoff „Hindsight“. Am Dienstagabend – mit durchschnittlich 0,7 Prozent Marktanteil der Tiefpunkt der Woche – soll nächstes Jahr ein neues Genre eingeführt werden. „Wir werden uns unter unserer Dachmarke noch ein Stück weiter trauen“, kündigt Gerhardt an, ohne jedoch Konkreteres zu verraten. „Noch haben wir keine unterschriebenen Verträge.“ Gesetzt ist die zweite Staffel der eigenproduzierten Showreihe „Disney Magic Moments“ mit Steven Gätjen ab November. Im Dezember präsentiert Gätjen zusätzlich die Rankingshow „Die 10 größten Star Wars Momente – bis jetzt!“.